Sonntag, 28. April 2013

Tod den Modeblogs!


Wage ich mich mit diesem Post vielleicht zu weit aus dem imaginären Fenster?
Ja, eine solche Frage muss man sich schon einmal stellen, wenn man (also ich) als Blogger hier nun folgend über andere Blogger herziehen möchte. Darf der seriöse Blogger so etwas überhaupt?
Fragen über Fragen. Und ja, ich möchte meinen Blog keinesfalls über die anderen Stellen, der Nichterfolg gebe mir hier Recht. Aber was gesagt werden will, muss eben auch mal gesagt werden!
Als beginnender Blogger muss sich jeder die eine elementare Frage stellen: Über was will ich eigentlich schreiben?
Fatal wäre es hier zu fragen, was die Menschen denn lesen wollen. Bitte, so einfach wollen wir es uns doch wohl nicht machen!
Doch die meisten unserer Zunft scheinen ihre selbst erwählte neue Aufgabe im Leben wohl genauso anzugehen. Und deshalb gibt es sie wohl auch: die Hass...ähm…Modeblogs.
Gut, sie scheinen die Nachkommen der guten alten Kataloge zu sein, aber deren Hersteller hatten wenigsten ein bisschen mehr Anspruch. Wer verspricht dem Leser bitte, dass besagte Blogger wirklich Ahnung von Mode haben?
Früher lief es also wie folgt ab: Ich brauche neue Klamotte, also geh ich einkaufen. Es wird Anprobiert und letztendlich gekauft. Jetzt ist nur ein kleiner Schritt dazu gekommen, der einen neuen Trend ausgelöst hat. Oh Wunder, jetzt fotografier ich mich mal eben mit dem gekauften Neuheiten. Schnell das neue IPhone raus (meine Liebe zu dieser technikgeworden Ausgeburt der Hölle, habe ich ja bereits kundgetan) und ab damit auf den eigenen Blog. Einfacher geht es nicht. Und obwohl das tolle am Bloggen ja die Freiheit jedes Einzelnen ist, frag ich mich doch immer wieder was das bitte soll.
Doch es geht noch viel schlimmer.
Das große Problem dieser Blogger: Neben der Selbstdarstellung kommt Rechtschreibung und Ausdruck leider viel zu kurz. Die drei Zeilen, die gedankenversunken unter das Bild geklatscht werden, sind eine wahre Sammelgrube der Fehler. Ok, Nobody is perfekt, aber ein bisschen Selbstachtung und Anspruch sollte schon dabei sein. Zeugen ja immerhin die Bilder von dir lieber Blogger, in allen erdenklichen Positionen und Gesichtsausdrücken von der Eigenliebe. Hier ein Tipp für alle kleinen Modeblogmädchen: geht zu Heidi Klum und lasst euch vor Millionen Zuschauern (ok das hätten die wohl gern) die Realität vor Augen führen!
Übertroffen werden diese Blogs nur von den „Was hab ich gekauft, gebastelt oder auch gekocht?“-Blogs. Ich dachte ernsthaft genau dafür gäbe es Facebook!
Doch hier wird der Leser mit den neusten erstanden Billignagellacken und Klamotten bombardiert. Eine Mischung also aus Modeblog und was-weiß-denn-ich. Hast du einmal Langeweile, dann poste deine neusten Billigerrungenschaften. Du wirst gar nicht so schnell gucken können, wie deine Leserzahl steigt. Doch das ist nicht verwunderlich. Immerhin hat (oder eher hatte) Deutschland sucht den Superstar ja auch hohe Einschaltquoten. Diese Blogs sind der absolute Untergang für alle ehrlichen Blogger.
Gute Blogs gehen leider unter dem schlechten Image, das die restlichen Einheitsbrei-blogs schaffen, vollkommen unter.
Und am Ende lässt sich streiten, wie wichtig die Blogs überhaupt sind und ob es nicht einfach jeder lassen sollte.
Ich werde wohl weiter machen (trotz immer wiederkehrender Zweifel, über den Sinn dieser ganzen Sache). Jeder geht eben anders mit seiner Freizeit um. Egal ob schlechter oder guter Blog-am Ende ist alles besser als das Nichtstun…und Modeblogs!

Sonntag, 7. April 2013

Einmal Verzicht zum mitnehmen bitte!

Über das Smartphone und seine Folgen


Bereits seit hunderten von Jahren predigt der Buddhismus, dass ein Mensch nur durch Verzicht zu innerer Ausgeglichenheit gelangen kann. In der heutigen Zeit ist das wohl kaum zu glauben, aber in den letzten Monaten musste ich feststellen wie viel Wahres doch in dieser Aussage steckt. Ok, ich möchte meine neues Smartphone, das ich mir auch aus einem (wie ich zugeben muss) unangenehmen Gruppenzwang angeschafft habe, keinesfalls verteufeln. Wie sich vielleicht einige Leser noch erinnern können, habe ich schon zu Beginn meines Blogs meine Abscheu gegenüber den ich-kann-alles-und-bin-eh-viel-besser-als-du-Telefonen zum Ausdruck gebracht. Ich könnte jetzt Ausreden finden weshalb ich unbedingt eines dieser Telefone BRAUCHE. Aber wer belügt sich schon gern selbst? Natürlich hab ich es gekauft ohne es wirklich zu benötigen. Und ich habe zu Beginn tatsächlich kaum meine Finger bei mir behalten können. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, ähneln diese Ausgeburten des Apple-Teufels schon sehr den Männern…

Aber ich schweife ab. Nach einiger Zeit der Probe dieses neuen Kommunikationsmittels in meinem Leben, kann ich nun endlich Ergebnisse liefern. Und eines kann ich vorweg nehmen: Hätte ich gewusst was mit dem Kauf eines solchen Ungetüms verbunden ist, hätte ich es wohl bis heute nicht getan. An mir, aber besonders an meiner Umgebung, konnte ich erschreckende Veränderungen feststellen, die ich kaum für möglich gehalten hätte. 
Vor meinen Ausführungen muss ich feststellen, dass ich mein Handy (wie es früher mal hieß) ohne jegliche vertraglichen Verpflichtungen gekauft habe. Nein ich besitze KEINE Internet-Flat und ja ich habe noch eine prepaid-Karte! Ich konnte ja nicht ahnen welche Probleme diese Tatsachen mit sich bringen würden. Und so bin ich also nur zuhause oder in der Uni erreichbar, was ich als vollkommen ausreichend erachte. Aber nein, nicht so meine Freunde. Viele von ihnen machten eine wirklich erschreckende Veränderung durch. War ich mal nicht bei Whats App (was übrigens durchaus nützlich sein kann) zu erreichen, dann wurde ich mit Facebook-Nachrichten bombardiert. All diese Nachrichten erhielt ich natürlich gleichzeitig und damit war der Großteil von ihnen auch vollkommen unnütz. Auf die Idee eine SMS zu schreiben oder gar anzurufen kam natürlich niemand. Wieso auch? In den ersten Wochen machte mich der ständige Druck der Erreichbarkeit fast rasend und ich suchte immer nach einem freien Handynetz. Und noch etwas musste ich an mir feststellen-ich hörte auf zu denken! Und das schockierte mich fast am meisten. War etwas unklar oder ich war mir einer Tatsache nicht ganz sicher, schaute ich im Internet nach. Angeregte Diskussionen wurden somit schnell zerstört und meine Gehirnzellen gleich mit. 
Irgendwann begriff ich den Ernst der Lage und beschloss, dass das Ganze schnell ein Ende haben musste. Und bald darauf bot sich mir die Gelegenheit dazu. Ein Ausflug in meine Heimatstadt zu meinen Großeltern. Verständlicherweise besitzen die kein Internet und der einzige Hotspot weit und breit war bei McDonalds zu finden. Angesichts dieser Tristesse fragt ich mich ernsthaft, warum mir die fehlende Modernität nicht schon früher aufgefallen war und seit wann hier eigentlich keine Pferdekutschen mehr fuhren. Letzteres kann ich aufklären: Sie fahren noch immer. 
Nach den ersten wirklich anstrengenden Tagen der Isolation gefiel mir das Ganze langsam wieder. Ich genoss die Freiheit und vermisste den Druck der Erreichbarkeit nun wahrlich nicht. Am Ende meines Urlaubs schaltete ich mein Smartphone erst einmal aus und hatte richtig Angst davor es wieder in Betrieb zu nehmen. Doch diese eine Woche der Abstinenz hat mich vieles gelehrt. Nun kann ich mit der Nachrichtenflut umgehen und ich bin meinen Smartphone auch dankbar für die Erkenntnis, dass Verzicht sehr beruhigend sein kann. Immer wieder lasse ich es auch mal zuhause und meine Nachrichten sind auch nicht mehr so wichtig. Und oh Wunder-meine Freunde haben sich auch daran gewöhnt.