Sonntag, 27. Oktober 2013

Halloween

…ach wie habe ich die amerikanische Invasion geliebt – meist eher weil ich an diesem Tag immer frei hatte. Gut, das ist schon mal gestrichen, wie mir die pferdeähnlichen Blicke meiner Kollegen verrieten, als ich sie auf den bald bevorstehenden freien Tag ansprach…ups. Diese traurige und herzbestrullernde Tatsache macht das „Fest“ ja eigentlich noch ein bisschen gruseliger. Und noch etwas ist an diesem Halloween besonders schlimm: die vielen Blogeinträge zum Thema! Ok, ich reihe mich in die Sache ein – Gruppenzwang und so – aber ich unterscheide mich schon ein wenig von den anderen. Immerhin bekommt ihr hier nicht das perfekte Make-up, die gruseligsten Fingernägel, Halloween-Kuchen oder natürlich das unheimlich tollste Outfit präsentiert. Mich macht diese ganze Wucht an Gruseligkeiten ein bisschen nachdenklich und ich hab einmal darüber nachgedacht, was mich eigentlich in der letzten Zeit wirklich geschockt hat. Und ich meine jetzt nicht die Fledermaus, die sich in meine Wohnung verirrt hat oder die Lampe, die einfach mal von allein ausgeht. Nein, ich meine menschliches, zwischenmenschliches und Gedanken, die man wohl besser nicht haben sollte.
  1.     .   Ist es gruselig, wenn man 5 Minuten nach dem Kennenlernen geraten bekommt doch unbedingt mal in diesen einen total tollen Fetischclub zu gehen? Meine Antwort: definitiv! Aber hey, warum nicht? Nur vielleicht erst wenn ich deinen Namen kenne.
  2.     Ja, es ist auch irgendwie gruselig, wenn der eigene Chef einem bei einer arbeitsinternen Party besoffen entgegenkommt. Ich will dagegen nichts sagen, weil ihn das fast schon liebenswert macht. Aber doch, es ist gruselig!
  3.      Welcher Job ist wohl der gruseligste? Meiner Meinung nach eindeutig Kindertrampolinrunterzieher. Zur Erklärung: bei jedem Fest gibt es diese wunderbaren großen Trampoline auf denen Kinder angeschnallt rumspringen. Wenn die kleinen Kinderbeinchen dann nicht mehr genügend Kraft haben, um sich selbst abzustoßen, dann sind sie da: die netten Mitarbeiter, die den Kindern wieder den nötigen Schwung geben. Und das den ganzen Tag! Ich weiß nicht, ob das wohl die Erfüllung ist…
  4.       An einem Montagmorgen sind 2 Schulgruppen in der Straßenbahn und !vier! in der U-Bahn eindeutig der wahrgewordene Horror!!!


Diese Liste könnte ich jetzt unendlich fortführen und von gruseligen Geräuschen, Anmerkungen und Kleidungsstilen schreiben, aber das soll jetzt erst mal reichen. Ich hoffe, dass nun klar geworden ist, dass Horror nicht immer mit Kettensägen und singenden Kindern einhergehen muss!  

Sonntag, 6. Oktober 2013

Der Mann im Püppchen

Nach über sechs Monaten Abstinenz ist es gar nicht so einfach einen Blogeintrag zu beginnen. Wie oft saß ich schon vor dem Rechner und hab mein leeres Word-Dokument angestarrt. Früher ging das noch mit Papier und war auch irgendwie romantischer. Aber heute soll es klappen! Und ich verschone euch auch an dieser Stelle mit einer Reihe von Entschuldigungen und Ausreden, die eigentlich eh nur an mich selbst gerichtet sind, da es euch wohl kaum interessiert und meine Abwesenheit wahrscheinlich nach einer Weile nicht mehr weiter relevant war. Dafür gibt es aber nun eine Belohnung für mich selbst: ein neuer Name und ein neues Design für mein Baby. Ich find’s cool, also will ich auch von niemanden etwas Gegenteiliges hören – heißt ja nicht umsonst „laber nicht“.

Ich merke schon jetzt, dass der Versuch etwas einigermaßen Produktives aus den Tasten zu bekommen wohl oder übel nicht so weltverändernd sein wird, wie ich es gern hätte. Aber irgendwann muss ich ja mal wieder aktiv werden, auch wenn ich nichts zu sagen habe. Insgeheim ist das ja auch der Sinn des Blogs. Also…jetzt geht’s los! Einer der Gründe für meine lange Enthaltsamkeit ist auch meine neue Arbeit. Hab ich es gehasst, als ich hörte, dass wir ein Inlandspraktikum machen mussten. Was bitte sollte ich machen? Kein Job schien „auf dem Regenbogen tanzen“ zu beinhalten. Bei meinen unzähligen Versuchen wenigstes irgendwas à la Alice im Wunderland zu finden, stieß ich auf eine Stellenausschreibung in einer Beauty-Redaktion. Ich musste ja selbst bei der Vorstellung lachen, wie ich da zwischen den ganzen Modepüppchen sitze. Ich, die auf Dragonball Z, Marilyn Manson und Männerwitze steht. Aber ich hatte leider nach scheinbar unzähligen Absagen keine andere Wahl mehr. Ich stellte mich also vor, musste Probearbeiten und wurde am Ende auch für 3 Monate eingestellt. Und noch zu dieser Zeit lachte ich mich über die ganzen Menschen dort kaputt. Wie konnten sie nur ihr Leben mit einem solch oberflächlichen Thema füllen. Ich würde nie so werden! Immerhin habe ich Prinzipien! Ich wollte doch immer etwas Wichtiges, Besonderes und absolut Tolles machen. Aber es waren ja nur 3 Monate.

Jetzt habe ich schon fast die Hälfte geschafft und was soll ich sagen? – ich liebe es! Das ist ja auf der einen Seite nicht ganz so schlecht, aber andererseits bin ich auch ein bisschen schockiert über mich selbst. Bin ich etwa ein Modepüppchen geworden? Mit dieser Angst konfrontiere ich auch pausenlos meine Freunde und die sind noch ganz zuversichtlich gegenüber der Rettung meines Charakters. Aber ich hab ja auch erst die Hälfte des Praktikums geschafft :)

So langsam hab ich mich jetzt mit dem neuen und unerwarteten Spaß in meinem Leben abgefunden. Dann lackiere ich mir eben bei Dragonball Z die Nägel! Und ein winziges Bisschen Veränderung hat wohl noch niemandem geschadet.